Überlingen, Januar 2011
Liebe Mitglieder und Freunde,
dankbar blickt der Verein WiR auf das Jahr 2010 zurück: Die Waldorfschule in Jaroslawl ist lebendig, wir sind es auch, und wir freuen uns, dass unser vergleichsweise sorgloses Leben nicht alle Kräfte aufzehrt: es bleibt noch was für andere übrig, deren Leben schwerer ist. So trifft sich die "Rentnerbande" schon wieder wöchentlich taten- und kaffeedurstig zum Arbeiten. Ihnen sei hier gedankt, denn ohne diese zuverlässigen HelferInnen könnte der Verein bei kaum einer Veranstaltung auftreten.
Die größeren Aktivitäten im vergangenen Jahr waren der Osterverkauf beim Oberstufenkonzert, das Hoffest in Rengoldshausen, der Herbstmarkt in Frickingen, der Weihnachtsmarkt in Salem und natürlich der Basar. Unser Umsatz beim Basar erreichte fast die 10.000-Euro-Marke, und wir sind stolz darauf. Obwohl das russische Restaurant vorzeitig kahl gegessen war, schauten trotzdem noch viele Besucher den russischen Achtklässlern beim Singen und Tanzen zu. Schön, dass es den – eher "zwangsverpflichteten" – Schülern zusehends Spaß machte, im Beifall zu baden. Wir finden es großartig, dass die Lehrer und Schüler aus Jaroslawl ihren Deutschlandaufenthalt freiwillig und unbedingt auf den unwirtlichen November legen, um beim Basar helfen zu können.
Vom Glanzlicht des letzten Jahres, dem Schulgeburtstag in Jaroslawl, haben wir Ihnen berichtet. "Natürlich" (ist man versucht zu sagen) türmen sich schon wieder dunkle Wolken auf: Die Stadt Jaroslawl hat zu verstehen gegeben, dass sie auf dem Schulgrundstück einen städtischen Kindergarten einrichten will. Der Waldorfschule soll dann ein anderes Gebäude angeboten werden: wann, wo, unter welchen Bedingungen – das ist alles offen. Schon immer war es die Sorge der Schule, die Stadt könnte eines Tages Eigenbedarf für dieses ideal gelegene Grundstück anmelden, und nun scheint es Realität zu werden. Als Eigentümerin sitzt die Stadtverwaltung natürlich am längeren Hebel. Im Augenblick bedeutet es, dass die Schule alle für dieses Jahr geplanten (und von der Stadt geforderten!) Bau- und Sanierungsmaßnahmen auf Eis gelegt hat. Ein Umzug muss keine Katastrophe sein, wenn der Ort noch gut erreichbar und das Gebäude geräumiger und solider ist als das bisherige. Wir hoffen auf eine gute Lösung...
Zum Abschluss noch drei eindeutig erfreuliche Mitteilungen:
Noch zu Lebzeiten Galina Wolkowas träumten wir von solch einer Unternehmung, wegen Arbeitsüberlastung kam sie aber nie zustande. Nun soll es Wirklichkeit werden, dass die Menschen, die sich für das Gedeihen der russischen Waldorfschulen einsetzen, mit eigenen Augen sehen können, wofür sie sich engagieren. Wenn Sie Interesse haben, melden Sie sich bitte baldmöglichst. Wir freuen uns auf Sie!
Nun wünschen wir Ihnen ein gesegnetes Jahr 2011 und grüßen Sie herzlich!
Ihre
Elena Bockemühl Bernd Strobel Bärbel Frömter