Jahresrückblick 2007

Überlingen, im Januar 2008

Liebe Mitglieder und Freunde,

WiR hat ein reiches und arbeitsames Jahr 2007 hinter sich. Der Jahresbericht kommt erst jetzt, da im Dezember der Basar, die Betreuung russischer Gäste (davon gleich mehr) und noch zwei Vor­träge zu bewältigen waren - und dann war fast schon Weihnachten da.

Doch der Reihe nach: Da gab es die schon fast routinemäßigen Veranstaltungen wie das Oberstu­fenkonzert mit Osterverkauf, die Lyrikmatinee, den Adventsbasar und zusätzlich noch den Klei­derflohmarkt und Kunsthandwerkermarkt. Wie Blumen dazwischen gestreut die wunderbaren Vorträge von Jana Haas, bei denen wir ja nicht nur verkaufen dürfen, sondern auch noch die Ein­trittsgelder geschenkt bekommen. Danke, Jana Haas!

Insgesamt waren es 16 Termine, für die wir ja auch immer Selbstgemachtes bereithalten. Daraus hat sich eine chaotisch-schöne Tradition entwickelt: Zweimal jährlich verwandelt sich das Frömtersche Wohnzimmer in ein kreatives Schlachtfeld, wo zwischen Kaffeekannen, Teetassen und Hefezöpfen hunderte von Spanschachteln beklebt, Kränze gebunden, Lichterketten gebastelt, Eier bemalt oder Süßigkeiten hergestellt werden, manchmal alles gleichzeitig. Dank sei all den fröhlichen Arbeiterinnen (ab und zu sind auch Arbeiter dabei) für die Zeit und Kraft, die sie dem Verein schenken!

Neben diesen gewohnten Aktivitäten brachte uns das vergangene Jahr viel Unerwartetes. Sehr traurig ist für uns der Tod unseres Mitglieds Willy Ebner. Ende Juli erlebten wir ihn noch bei der Lyrikmatinee als lockeren, souveränen Schauspieler, der das Publikum mit exquisitem schwäbi­schen Humor um den Finger wickelte, bis man Tränen lachte. Unbegreiflich, dass das nie mehr sein kann. Willy, wir denken unter Tränen und Lachen an Dich und danken Dir!

Andere Ereignisse waren glücklicher Natur. So konnten wir genügend Spenden sammeln für ein Auto für die Jaroslawler Schule. Anfang Juni wurde es von Elena Bockemühl und Hans-Ulrich Frömter nach Jaroslawl gebracht (in den Schulmitteilungen haben wir ausführlich darüber berichtet). Galina Wolkowa, Schuldirektorin und Nutznießerin des Autos, sagte neulich, sie sei den Spendern täglich 100, nein: 1000-mal dankbar für dieses Geschenk. Mit Vergnügen geben wir diesen Dank weiter.

Zwei ganz überraschende Geldsegnungen brachen im Sommer über den Verein herein. Die eine verdanken wir unserem Mitglied Gerd Müller, der mit einer Vereinsauflösung betraut war und das Restvermögen von 13.000 Euro in den Verein WiR überführen konnte. Dank sei Gerd Müller und seinen immer einfalls- und hilfreichen Taten! Der andere fruchtbringende Sommerregen geht letztlich auf Dr. Maria Sophia Buhl in Würzburg zurück: Von der uns bisher unbekannten Johanna-Joos-Stiftung erhielten wir ein zweckgebundene Spende für Jaroslawl in Höhe von fünfzehntausend Euro für einen Werkraum und die Restfinanzierung der Brandschutzanlage. Noch im August wurde dieser Werkraum eingerichtet mit stabilen Spezialtischen und einer Grundausstattung. Nun kann dort endlich ein qualifizierter Werkunterricht stattfinden. Wir danken der Johanna-Joos-Stiftung und der Vermittlerin Frau Dr. Buhl.

Glücklich sind wir auch, dass in Jaroslawl drei verschiedene Werkkurse für Eltern und Lehrer angeboten werden konnten. Elena Bockemühl, Inge Klose und Christel Stoß unterwiesen zwei Wochen lang in Filzen, Krippenfiguren- und Puppenherstellung. Die Teilnahme und die schöpferische Freude waren groß, und wir hoffen, dass die Arbeit nun in Jaroslawl selbständig weitergeführt wird. Ziel ist eine russische Produktion, die wir hier verkaufen (auch darüber haben wir in den Mitteilungen berichtet). Gleichzeitig gab, ebenfalls auf Anregung von WiR, Herr Hertel eine Gartenbau- und Astronomieepoche, die freudig angenommen wurden. Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön an die drei Kursleiterinnen und an Herrn Hertel, die zwei anstrengende Wochen auf sich genommen und trotz Erkältungen dem Ansturm der Teilnehmer und dem nass­kalten russischen Herbst standgehalten haben.

Als Glücksfall betrachten wir auch die sich anbahnende Tradition, beim Basar mit einem russi­schen Restaurant aufwarten zu können, das von „echten Russen", nämlich Eltern und Schülern aus Jaroslawl, betrieben wird. Viele Besucher haben ihre Freude, sogar Begeisterung ausgesprochen und dazu den ausdrücklichen Wunsch, dieses Angebot ja beizubehalten. Da ein solches Unterfangen eher einen ideellen als einen finanziellen Gewinn bringt, können alle Beteiligten eine solche Ermunterung gut brauchen.

Insgesamt war der Basar sehr erfolgreich für den Verein: Innerhalb von sechs Stunden etwa sechstausend Euro einzunehmen, ist kein schlechter Stundenlohn. Hier noch einmal ein Dank an alle deut­schen und russischen Mitarbeiter! Wer Genaueres über die Vereinsfinanzen erfahren möchte, möge bitte zur Jahresversammlung kommen (voraussichtlich am 12. März) bzw. danach den Finanzbericht anfordern. Hier noch ein Extra-Dank an unsere Kassiererin Heidi Gonschorek, die in ihrer nicht vorhandenen Freizeit auch noch die Vereinsfinanzen in Ordnung hält.

Noch ist der Januar nicht um, und wir sind schon am Ostereierlegen für den Verkauf beim Tag der offenen Tür/Frühlingsfest/Kleidermarkt/Oberstufenkonzert am 8. März.

"Liebe Freunde, wir sagen Ihnen innigsten Dank, dass wir zu allen Zeiten Ihre Unterstützung und Fürsorge fühlen können. Ihre tiefe, selbstlose Anteilnahme an der Entwicklung der Waldorfpäda­gogik in Russland hilft uns, neue Kraft zu schöpfen, neue Gedanken zu denken und das Leben auf neue Weise zu sehen."

Mit diesen Worten des Jaroslawler Kollegiums, die auch an Sie gerichtet sind, beschließen wir unseren Bericht. Seien Sie mit guten Wünschen für das Jahr 2008 herzlich gegrüßt von

Elena Bockemühl Sergej Bojkov Bärbel Frömter