Jahresrückblick 2004

Überlingen, im Dezember 2004

Liebe Mitglieder und Freunde,

 

wie immer erhalten Sie am Jahresende einen Rückblick auf unsere Tätigkeit. "Wie immer" ist ein vorausgreifendes Wort für einen noch nicht einmal vierjährigen Verein, aber es ist zugleich ein Wort der Zuversicht, dass unsere Arbeit auch in Zukunft gedeihen möge.

Wir waren im Jahr 2004 so tätig wie noch nie, deshalb ist auch unser Bericht so lang wie noch nie. Eine starke Herausforderung war die Finanzkatastrophe in Jaroslawl. Zusammen mit der WS Kassel und Michael Zech von der (Internationale Assoziation für Waldorfpädagogik in Mittel- und Osteuropa) konnten wir sie abwenden, wenigstens bis zum Ende dieses Schuljahres. Wir danken allen, die unseren Spendenaufruf hörten und gehandelt haben! Es kamen 2.500 Euro zusammen; im "Blättle" haben wir darüber berichtet und Auszüge aus den Dankesbriefen veröffentlicht.

Doch nun der Reihe nach. Hier können Sie in aller Ruhe lesen, was wir und unsere lieben Helfer das Jahr über geschafft haben:

12./13. März Klassenspiel der 8A: Verkauf von russ. Waren, österlichen Dekorationen und Bäckereien
26./27. März Oberstufenkonzert: Verkauf wie oben, dazu Linzertorten und Kränze
3. April Stand auf dem Überlinger Wochenmarkt
4.April Vortrag von Jörgen Nielsen: Verkauf von Holzspielzeug
14. Juni Vortrag von Jana Haas: Verkauf von russ. Waren und Linzertorten
20. Juni Lyrikmatinee: Bewirtung mit Selbstgebackenem
25./26. Juni Klassenspiel der 12. Klassen: Verkauf von russ. Waren
3. Oktober Benefizveranstaltung Anthroposophische Medizin: Verkauf von Herbstkränzen
13. Oktober - Konzert Kammerorchester Tscheljabinsk: Verkauf von Herbstkränzen sowie
- Vortrag Jana Haas in der WS Schwenningen: russ. Waren und Linzertorten
12. November Vortrag Jana Haas: Verkauf von Engeln; Bewirtung
27. November Adventsbasar mit 6 Initiativen: 2 Verkaufsstände, gebr. Mandeln, Borschtschstube, Pfannkuchen, Schmuckwerkstatt; ganz überraschend durften wir auch noch Frau Oeschs Krippenfiguren verkaufen, danke!

Der Erlös aus diesen Verkäufen betrug fast 9.000 Euro, worüber wir selbst verblüfft sind. Dank sei all den hilfreichen Menschen, die so tatkräftig, herzlich und gut gelaunt mitgewirkt haben!

Ganz ohne unser Zutun fiel uns wie im Sterntalermärchen eine große Summe in den Schoß: Jana Haas sprach über ihre Erfahrungen mit Engeln, und diese wunderbaren Vorträge zogen viele Menschen in ihren Bann. Den Erlös gab sie an uns weiter, um russischen Kindern zu helfen. Wer unsere interne Vereinswährung kennt (2 Linzertorten = 1 Stunde Arbeit + Kosten = 10 Euro), der kann nachfühlen, dass uns die Himmelsgabe von 3.230 Euro zu Freudensprüngen beflügelte. Wir danken Jana Haas für ihre Großherzigkeit, und wir danken ebenso Nora und Gerd Müller vom "Treffpunkt", die die Vorträge organisiert und uns die Spenden überbracht haben.

Des Dankens ist kein Ende. Auch in diesem Jahr luden Sarah Kellogg, Johannes Hermann und Ingo Bergmann zu einer Lyrikmatinee ein. Im "Blättle" war zu lesen, welche heitere Stimmung in der Luft lag, beschwingt vom Salonorchester unter Leitung von Rosa Suska-Braun. Auch der Erlös dieses "Gesamtkunstwerkes" kam dem Verein zugute und erbrachte, in Vereinswährung ausgedrückt, 84 Linzertorten. Dank sei allen Vortragenden und Gästen!

So hat der Verein in diesem Jahr 15.000 Euro erwirtschaftet und geschenkt bekommen. Davon sind 6.000 Euro schon in Jaroslawl und nehmen 20 hilfessuchenden Eltern die Schulgelderhöhung ab (s. "Blättle" vom 15.12.2004). An die WS Woronesch gehen 4.000 Euro. Wie uns unser ehemaliger Kollege Bernd Strobel, jetzt Lehrer in Woronesch, berichtete, können die Eltern nur zwei Drittel der Lehrergehälter bezahlen, der lebensnotwendige Rest muss aus Spendengeldern finanziert werden. Nun sei das Konto leer und ab Januar könne nur ein Teilgehalt ausbezahlt werden, wenn nicht ein Wunder geschehe. Dieses "Wunder" dürfen nun wir auf den Weg nach Russland bringen.

Liebe Freunde, es war viel von Geld die Rede - Geld ist eben ein wirksames Hilfs-Mittel. "Das ferne Deutschland rückt uns näher und näher", schrieb uns ein russischer Vater, "da uns unser eigenes Land nicht helfen kann." Für dieses friedliche und herzenswarme Näherrücken lohnt sich der Einsatz, denken wir.

Allen Mitgliedern, Helfern, Spendern und Wohlwollenden danken wir, und wir danken der großzügigen WS Rengoldshausen; ohne diesen Nährboden könnte der Verein keine Früchte bringen. Allen wünschen wir ein fröhliches Weihnachtsfest und ein gesegnetes Neues Jahr.

Mit herzlichen Grüßen

Elena Bockemühl Sergej Bojkov Bärbel Frömter